Vorwort der Herausgeber
In
dem vorliegenden Band wird der Fremdsprachenunterricht thematisiert,
wie er sich zwischen den beiden Polen Anspruch
und Wirklichkeit
darstellt. Während der Anspruch des Fremdsprachenunterrichts
seit jeher recht hoch angesiedelt ist, kann die Realität diesem
Aspirationsniveau häufig kaum gerecht werden, so dass sich hier eine
gewisse Diskrepanz ergibt. Es ist diese Diskrepanz, die den hier
publizierten Beiträgen in expliziter oder impliziter Form
unterliegt.
Das zentrale Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist es, die Lerner1 innerhalb einer angemessenen Zeit auf ein fremdsprachliches Niveau zu führen, das unter Zugrundelegung der kommunikativen Anforderungen in den relevanten Feldern des Berufs- und Privatlebens als adäquat angesehen werden kann. Zu diesem Ziel in konträrer Position stehen die in der Realität erzielten Ergebnisse – also die tatsächliche Sprachbeherrschung der Schüler nach dem Durchlaufen ihrer Schullaufbahn und der Studenten nach Absolvierung ihres Hochschulstudiums. Dabei werden im Zusammenspiel von Lehrperson, Lehrwerk und – nicht zu vergessen – Lehrwerkautor häufig nicht die Ergebnisse erzielt, die angesichts einer Verweildauer an weiterführenden Schulen von acht bis neun Jahren möglich und im Grunde auch zu erwarten wären: Die Erreichung einer Sprachbeherrschung, die nach Erreichen des Abiturs beispielsweise im Englischen über ein Niveau von B2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) hinausgeht, ist dabei eher selten. Vor diesem Hintergrund sind die Beiträge zu sehen, die in der vorliegenden Publikation figurieren. Sie sind dabei zwar nicht unbedingt immer unmittelbar auf diesen bezogen, die geschilderte Diskrepanz schwingt in ihnen jedoch immer mit.
Der hier geschilderten Problematik widmete sich die 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung, die vom 29. bis 31. Oktober 2015 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes stattfand. In dem vorliegenden Sammelband werden ausgewählte Beiträge dieser Tagung einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit in Form von Fachaufsätzen zugänglich gemacht.
Auch in der vorliegenden Publikation wurde – ebenso wie in ihren beiden Vorgängerpublikationen, den Sammelbänden zu der 1. und 2. Saarbrücker Fremdsprachentagung – das Peer-Review-Verfahren angewandt, bei dem die einzelnen Beiträge von dem Hauptherausgeber einerseits und den als Mitherausgeber fungierenden Sektionsleitern der 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung andererseits begutachtet und redigiert wurden. Auch die vorliegende Publikation entspricht somit internationalen wissenschaftlichen Standards. Der vorliegende Band ist in drei Hauptteile gegliedert:
Das zentrale Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist es, die Lerner1 innerhalb einer angemessenen Zeit auf ein fremdsprachliches Niveau zu führen, das unter Zugrundelegung der kommunikativen Anforderungen in den relevanten Feldern des Berufs- und Privatlebens als adäquat angesehen werden kann. Zu diesem Ziel in konträrer Position stehen die in der Realität erzielten Ergebnisse – also die tatsächliche Sprachbeherrschung der Schüler nach dem Durchlaufen ihrer Schullaufbahn und der Studenten nach Absolvierung ihres Hochschulstudiums. Dabei werden im Zusammenspiel von Lehrperson, Lehrwerk und – nicht zu vergessen – Lehrwerkautor häufig nicht die Ergebnisse erzielt, die angesichts einer Verweildauer an weiterführenden Schulen von acht bis neun Jahren möglich und im Grunde auch zu erwarten wären: Die Erreichung einer Sprachbeherrschung, die nach Erreichen des Abiturs beispielsweise im Englischen über ein Niveau von B2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GeR) hinausgeht, ist dabei eher selten. Vor diesem Hintergrund sind die Beiträge zu sehen, die in der vorliegenden Publikation figurieren. Sie sind dabei zwar nicht unbedingt immer unmittelbar auf diesen bezogen, die geschilderte Diskrepanz schwingt in ihnen jedoch immer mit.
Der hier geschilderten Problematik widmete sich die 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung, die vom 29. bis 31. Oktober 2015 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes stattfand. In dem vorliegenden Sammelband werden ausgewählte Beiträge dieser Tagung einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit in Form von Fachaufsätzen zugänglich gemacht.
Auch in der vorliegenden Publikation wurde – ebenso wie in ihren beiden Vorgängerpublikationen, den Sammelbänden zu der 1. und 2. Saarbrücker Fremdsprachentagung – das Peer-Review-Verfahren angewandt, bei dem die einzelnen Beiträge von dem Hauptherausgeber einerseits und den als Mitherausgeber fungierenden Sektionsleitern der 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung andererseits begutachtet und redigiert wurden. Auch die vorliegende Publikation entspricht somit internationalen wissenschaftlichen Standards. Der vorliegende Band ist in drei Hauptteile gegliedert:
- Ansätze
- Methoden der Fremdsprachenvermittlung,
- Ziele
wobei
die Fremdsprachenvermittlung auf den traditionellen Unterricht an
Schule und Hochschule, den Spracherwerb im gleichsam natürlichen
Umfeld, auf das autonome Lernen und ebenso auf eine Verbindung dieser
drei Optionen bezogen sein kann. Die drei hier für die
Gliederung ausgewählten Begriffe werden dabei in ihrer qualitativen
Ausprägung und ebenso in ihrer quantitativen Ausdehnung
semantisch sehr weit verstanden.
Die im Rahmen des Hauptteils Ansätze figurierenden Aufsätze beziehen sich auf die Erlernung von Fremdsprachen allgemein, die Entwicklung der Fremdsprachendidaktik innerhalb der vergangenen Jahrzehnte, auf Fachkommunikation und Textsortenlinguistik, auf Mehrsprachigkeit und Interkomprehension, auf die Handlungsorientierung im Fremdsprachenunterricht sowie die Korpuslinguistik.
Innerhalb des hier bewusst sehr weit gefassten Hauptteils Methoden, die sich sowohl auf Forschungsmethoden wie auch auf methodische Ansätze des Fremdsprachenunterrichts beziehen, werden solche Bereiche behandelt wie Strategien zur Kompensation von Fehlern im Fremdsprachenunterricht, Anleitungen zum fachsprachlichen Schreiben, die praktische Vermittlung ausgewählter Fachsprachen, sowie die Chancen und Grenzen der Mediennutzung bei der Erlernung von Fremdsprachen, um hier einige der behandelten Felder exemplarisch herauszugreifen.
Der Teil Ziele umfasst Beiträge zu einer funktionalen Implementierung der Textsortenlinguistik in den Fremdsprachenunterricht, eine grundlegende Analyse der Fachkommunikation in den modernen Fremdsprachen, die Erstellung und Nutzung eines umfangreichen, innovativen Korpus für das Französische sowie Reflexionen zu einem besseren Verständnis und einer funktionaleren Umsetzung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.
Im Folgenden soll in aller Kürze auf die einzelnen Beiträge des vorliegenden Bandes eingegangen werden. Der erste Hauptteil wird eröffnet von Wolfgang Teubert (Birmingham, Großbritannien) – einem der beiden Hauptvortragenden auf der oben genannten Tagung –, der die Erlernung von Fremdsprachen und die Beschäftigung mit diesen als einen Blick in fremde Welten versteht. Durch die Übernahme einer durch die jeweilige Fremdsprache induzierten Perspektive werden die Lerner zu grundlegenden Reflexionen über die Verbindung zwischen Sprache und Realität geführt. Diese Befähigung zu sprachinitiierter Reflexion hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die berufliche Karriere, da Führungspositionen sehr häufig von Menschen ausgefüllt werden, die weit mehr als nur ihre Muttersprache beherrschen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass gerade von auf Exklusivität ausgerichteten (Privat)Schulen und Internaten ein intensiver fremdsprachlicher Unterricht auf hohem Niveau angeboten wird. Im heutigen Europa werde – nach einer Phase intensiver Bemühungen um Mehrsprachigkeit – heutzutage für die breite Masse jedoch eher Wert darauf gelegt, die Bevölkerung dazu zu befähigen, auf Englisch formulierte Instruktionen auszuführen. Als Ausnahmen von dieser Entwicklung stellt der Autor einerseits das mehrsprachige Luxemburg heraus und andererseits das Saarland, das es sich mit seiner Frankreichstrategie zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahre 2043 als einziges deutsches Bundesland zweisprachig zu sein. Auf der Basis seiner Überlegungen fordert Wolfgang Teubert, dass der Fremdsprachenunterricht an öffentlichen Schulen mehr als nur die Vermittlung von Lexik und Grammatik leisten und die Schüler in die Lage versetzen muss, die jeweilige Fremdsprache auf idiomatische und zugleich kreative Art und Weise zu beherrschen.
Einen Überblicksartikel über die Didaktik der modernen Fremdsprachen stellt der Beitrag von Dieter Wolff (Wuppertal) – dem anderen Hauptvortragenden der 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung – dar, der das Spannungsfeld dieser Disziplin zwischen „Theorie (Anspruch) und Praxis (Wirklichkeit)“ nachzeichnet. In seinen Ausführungen beschreibt und analysiert er die verschiedenen Etappen, die der Fremdsprachenunterricht während dieser Zeit durchlaufen hat – angefangen von der altsprachlich orientierten Grammatik-Übersetzungsmethode über am Strukturalismus und Behaviorismus ausgerichtete Sprachvermittlungsmethoden bis hin zum kompetenzorientierten Ansatz –, in denen jeweils von einer gegebenen Theorie ausgegangen und aus dieser praktisches Fremdsprachenvermittlungshandeln abgeleitet wurde. Diese theoriegebundenen Ansätze sind laut Dieter Wolff jedoch weniger nachhaltig angenommen worden als solche Ansätze, die von der Praxis initiiert wurden.
In einem analytischen Beitrag beschäftigt sich Günter Schmale (Lyon, Frankreich) mit zwei grundlegenden Ansätzen der Fremdsprachenvermittlung – dem aktionsorientierten Ansatz einerseits und dem interaktional-konstruktivistischen Ansatz andererseits. Während der aktionsorientierte Ansatz – im Unterschied zum kommunikativen Ansatz – in der französischen Fremdsprachenerwerbsforschung als effizient angesehen wird, sieht der Autor diesen Ansatz eher als einen eklektischen, der zudem nicht auf sicheren theoretischen interaktionalen Grundlagen basiert und der somit nicht über den Status einer sehr allgemeinen Didaktik hinausgehen kann. Auf dem Hintergrund dieser und weiterer Überlegungen entwickelt er die Grundlagen eines im eigentlichen Wortsinn interaktional-linguistischen Ansatzes und – darauf aufbauend – Prinzipien einer interaktional-konstruktivistischen Didaktik.
Den Ansatz der Mehrsprachigkeit macht Wolfgang Bufe (Saarbrücken) zum Mittelpunkt seiner Reflexionen. Die Mehrsprachigkeit an der Grenze – also eine Situation, wie sie beispielsweise in dem Gebiet SaarLorLux gegeben ist – sieht er dabei zugleich als eine Grenze der Mehrsprachigkeit. Diese bezieht sich aus seiner Sicht auf die klare Trennung der betreffenden Sprachen in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen. Dabei sucht er nach alternativen Optionen, die diesem Problem zumindest ansatzweise abzuhelfen vermögen, und plädiert – im Sinne der Sprachökologie – für eine integrierte Mehrsprachigkeit, die ungleich effektiver sein könne als eine deutliche Separierung der beiden Sprachen. Mehrsprachigkeit ist heute nicht mehr nur in geographisch-politischen Grenzregionen anzutreffen, sondern darüber hinaus ebenso in Migrationskontexten, in denen an ein und derselben Schule ganz selbstverständlich unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Vor diesem Hintergrund entwickelt Wolfgang Bufe ein Spracherwerbsmodell, das – unter Zugrundelegung einer funktionalen Mehrsprachigkeit – die schulische, die außerchulische und die mediale Ebene kombiniert und somit ein Synergiepotential schafft.
Einen komplementären Ansatz zur Förderung von (Fremd)Sprach(en)kompetenz, der jedoch ebenso der Mehrsprachigkeitsdidaktik zuzurechnen ist, verfolgt Maria Mushchinina (Mainz / Freiburg), die diese durch Interkomprehension zu realisieren versucht. Interkomprehensive Lehrmethoden stützen einerseits die Bildung von Sprachbewusstsein und fördern die linguo-analytischen Fertigkeiten der Lernenden. Darüber hinaus ist ihnen jedoch ebenso ein motivationsförderndes Potential inhärent. Sie sind daher nicht nur für die Erweiterung des fremdsprachlichen Repertoires der Lernenden von Bedeutung, sondern können auch für den muttersprachlichen Unterricht von Relevanz sein. Diese theoretischen Zusammenhänge werden im Beitrag in Bezug auf den Russischunterricht durch ein Experiment veranschaulicht.
Einen ebenfalls muttersprachlich russischen Hintergrund weist der Beitrag von Liubov Patrukhina (Paris, Frankreich) auf, die im Rahmen des handlungsorientierten Ansatzes einen neuen Weg der Wortschatzvermittlung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache beschreibt und analysiert. Im Unterschied zu vorhergehenden Ansätzen der Fremdsprachenvermittlung sieht der handlungsorientierte Ansatz für den Lernenden eine neue Rolle vor, die im Rahmen des Lernprozesses mit erheblicher Selbständigkeit und ebenso großer Selbstverantwortung einhergeht. In den von der Autorin dargestellten methodischen Optionen wird diese neue Lernerrolle berücksichtigt. Anhand des Projektes „Praktisch. Deutsch” wird das Potential einer effektiven und ebenso motivationsfördernden Vermittlung fremdsprachlichen Wortschatzes dadurch exemplifiziert, dass den Lernern die Möglichkeit gegeben wird, in Alltagssituationen ihre eigene Rolle zu spielen, wobei nicht nur ihr eigener Lerntyp Berücksichtigung findet, sondern darüber hinaus typische Verhaltensmuster des deutschen Sprachraums erlernt werden. Letztendlich mündet dieser Ansatz in der Ausbildung sprachkommunikativer Kompetenz.
Der erste Hauptteil des vorliegenden Bandes umfasst somit wesentliche Ansätze der (Selbst)Beschäftigung mit Fremdsprachen und die Geschichte von deren Vermittlung, zusammen mit wesentlichen Ansätzen, die den Fremdsprachenunterricht der vergangenen Jahrzehnte (mit)bestimmt haben und ihn – bisweilen durchaus in neuer Gewandung – auch weiterhin maßgeblich mitbestimmen werden.
Der zweite Hauptteil – Methoden – ist recht breit aufgestellt und umfasst sowohl relevante Methoden des Fremdsprachenunterrichts – bis hin zu praktischen Unterrichtsbeispielen – als auch solche, die die fremdsprachendidaktische Forschung betreffen.
Dieser zweite Hauptteil erstreckt sich zunächst auf fremdsprachendidaktische Arbeit, die nah an der jeweiligen Sprache ausgerichtet ist. Er wird eröffnet durch den Beitrag von Katrin Menzel (Saarbrücken), die sich mit der Textkompetenz auseinandersetzt – und zwar sowohl in Bezug auf den Fremdsprachenunterricht als auch im Rahmen der Übersetzerausbildung. Exemplifiziert wird dies durch einen kontrastiven Sprach- und Registervergleich auf Korpusbasis mit Blick auf Mittel der Kohäsion (kohäsive Ellipsen) im Deutschen und Englischen. In einem weiteren Schritt werden die zwischen Ellipsen, Substitution und lexikalischer Kohäsion bestehenden Zusammenhänge herausgearbeitet. Auf der Basis der Korpusanalyse lässt sich die (vorsichtige) Schlussfolgerung ableiten, dass Ellipsen als Kohäsions- und Stilmittel eingesetzt werden, und dies mit Frequenzen, die als textsortenspezifisch angenommen werden können. Das im Rahmen dieser Studie entstandene Korpus authentischer Beispiele für Ellipsen im Deutschen und Englischen mitsamt deren Übersetzungen und Übersetzungsvarianten kann Lerner und künftige Übersetzer in der Weise unterstützen, dass sie mit seiner Hilfe ihre Bewusstheit hinsichtlich der Funktionen ausgewählter Kohäsionsmittel in verschiedenen Kommunikationskontexten zu steigern vermögen.
Sprachproduktiv orientiert ist auch der Beitrag von Catherine Felce (Paris, Frankreich), die sich mit der Informationsstruktur und der Kohäsion in Texten französischer Lernender des Deutschen als Fremdsprache beschäftigt. Gegenstand ihrer Untersuchung sind deklarative Verbzweitsätze, die nicht mit dem Subjekt beginnen, und die Lernern besonders dann Probleme bereiten, wenn dieses Satzbildungsmuster in ihrer Muttersprache nicht oder nicht dominant vorhanden ist, was beispielsweise für Muttersprachler des Französischen gilt. Die Wahl der satzeröffnenden Konstituente folgt dabei im Deutschen weniger morphosyntaktischen Gegebenheiten als vielmehr solchen der Diskurs- bzw. Textorganisation. Diese Zusammenhänge führen zu einem unterschiedlichen Verständnis von Grammatik, das nicht mit Hilfe rigider Grammatikregeln korrespondiert, sondern eher mit solchen – von einer gewissen Flexibilität geprägten – Ausdrucksoptionen, die mit Blick auf den jeweiligen Text oder die jeweilige Situation zu wählen sind.
Einen ebenfalls sprachproduktiven Hintergrund – jedoch mit Blickrichtung auf die Korrektur von Fehlern – hat der Beitrag von An Vande Casteele & Katja Lochtman (beide Brüssel, Belgien), die die Strategien „selbstinitiierter Selbstkorrektur” von Spanischlernern mit der Muttersprache Niederländisch analysieren. Um eine Selbstkorrektur durchzuführen ist es notwendig, dass die Lerner ihren jeweiligen Fehler erkennen, die Linearität ihrer Rede unterbrechen und danach eine alternative Ausdrucksform verwenden. Die Durchführung von Selbstkorrekturen dieser Art kann als günstig für die Erlernung einer Fremdsprache gewertet werden, da sie in engem Zusammenhang mit dem fremdsprachlichen Niveau der Lerner und ebenso mit ihren Fähigkeiten zur Selbstkontrolle zu stehen scheinen. Vor diesem Hintergrund berichten die Autorinnen von einer eigenen Studie, in deren Rahmen niederländischsprachige Spanischlerner auf der Basis einer spanischen Fernsehserie Geschichten wiedergeben sollten. Dabei wurden die Art und Häufigkeit der vorgenommenen Selbstkorrekturen ebenso untersucht wie die von den Lernern in diesem Zusammenhang benannten Probleme und auch die Frage, ob die Selbstkorrekturen schließlich in sprachlich gelungenen Äußerungen resultierten. Von großem Interesse ist auch die ebenfalls untersuchte Frage nach dem Verhältnis von selbstinitiierten Selbstkorrekturen zu der Beherrschung der jeweiligen Fremdsprache und der Flüssigkeit der Rede.
Mit Blick auf eine effiziente Erlernung von Fremdsprachen plädiert Elke Hentschel (Bern, Schweiz) für eine Wiederbelebung des Übersetzens; dies jedoch nicht im Sinne des Übersetzens einzelner Vokabeln, der möglicherweise lernfördernden Übersetzung einzelner Sätze eines gegebenen Textes oder der Übersetzung ganzer Texte, wie dies im traditionellen Fremdsprachenunterricht der Fall war. Gemeint ist hier vielmehr das Übersetzen auf der Ebene der einzelnen Äußerung – und dann auf Wortebene – mit dem Ziel der Bewusstmachung der jeweiligen fremdsprachlichen Struktur zum Zwecke von deren besserer Internalisierung. Dieses „strukturspiegelnde“ Übersetzen, wie es hier im Unterschied zur traditionellen Übersetzung genannt sein soll, ist in der Vergangenheit bereits in unterschiedlichen Fremdsprachenvermittlung- und -erwerbskontexten verwendet worden und stellt somit keinen neuen Ansatz dar. Ihm mag jedoch ein erhebliches Funktionspotential inhärent sein, das manchem Lernertyp helfen kann, die Sätze und Äußerungen einer gegebenen Fremdsprache besser zu analysieren und sie sich auf diese Weise leichter einzuprägen. Diese und ähnliche Überlegungen werden im Beitrag angestellt – auch vor dem Hintergrund der Gehirnforschung. Aus den erarbeiteten Zusammenhängen werden Schlussfolgerungen für den Fremdsprachenunterricht gezogen.
Eine nicht unmittelbar fehlervermeidende, sondern vielmehr fehlerdiagnostische Ausrichtung verfolgt Ronald Kresta (Gießen), der sich in einer empirischen Untersuchung mit – dies sei hier hinzugefügt, oft ärgerlichen – Betonungsfehlern im Englischen wie beispielsweise interesting (fälschlich auf der zweitletzten Silbe betont) und Excel (fälschlich auf der ersten Silbe betont) beschäftigt. Seine Untersuchung ist auf der tertiären Ebene – konkret dem Unterricht an Fachhochschulen in technischen Studiengängen – angesiedelt und bezieht sich auf die dort von den Studierenden zu haltenden Präsentationen. Dabei kann die Kombination von Wortbetonungs- und Aussprachefehlern in der Fremdsprache durchaus zu Missverständnissen führen, so dass es sich hier häufig um mehr als lediglich ein „kosmetisches” Problem handelt. Nach der eigentlichen Beschreibung der Untersuchung und der Datenanalyse unternimmt der Autor eine Eingrenzung der Fehlerursachen und stellt Übungstypen vor, die einer Sensibilisierung der Lernenden für diese Fehler dienen sollen.
Ebenfalls in den technischen Studiengängen angesiedelt ist der Beitrag von Ines-A. Busch-Lauer (Zwickau) zum fachsprachlichen Schreiben auf Englisch im fachhochschulischen Kontext – und zwar mit Blick auf die Erstellung technischer Dokumente und die dafür von den Studierenden zu erwerbenden Schreibfertigkeiten. Im Beitrag wird eine einschlägige Vorlesungsreihe zu den Bereichen Technikkommunikation, Dokumentation und Fachübersetzen vorgestellt, die interessanterweise in Verbindung mit der Möglichkeit der Teilnahme an einer Schreibwerkstatt angeboten wird. Zudem wird eine kurze Übersicht über aktuell auf dem Buchmarkt erhältliche Schreibratgeber gegeben, und es werden grundlegende Probleme bei der Erstellung technischer Texte beschrieben. Ausführungen über ein im Aufbau befindliches Datenbankprojekt zur Befähigung von technischen Redakteuren, Hochschulabsolventen und Fachübersetzern zu der Erstellung technischer Dokumente runden den Beitrag ab.
Von einer anderen Veranstaltungsreihe – konkret einer fachhochschulischen Unterrichtsreihe zum Marketing – berichtet Nadine Rentel (Zwickau). In dieser Veranstaltungsreihe wird den Studierenden die für das grundlegende operative Geschäft eines Unternehmens notwendige französische Fachterminologie ebenso vermittelt wie die Struktur und die Funktionen in diesem Bereich relevanter Textsorten und gesprochensprachlicher Kommunikationssituationen. Zusätzlich zu einer Verortung der Unterrichtsreihe in dem Gesamtmodul und der Feststellung der entsprechenden Lernziele werden in dem Beitrag ausgewählte Beispielmaterialien vorgestellt.
Während sich die beiden zuvor beschriebenen Beiträge der Schreibfertigkeit widmeten, geht es in demjenigen von Olga Averina (Berlin) um das Leseverstehen im universitären Kontext Russlands in Deutsch als Fremdsprache im Fach Biologie. Ausgehend von der Situation, dass Deutschlernende an russischen Hochschulen Probleme haben bei der Identifizierung relevanter Informationen in biologiespezifischen deutschen Fachtexten, bei der Verknüpfung ihres Vorwissens mit den Inhalten des jeweiligen Fachtextes wie auch bei der Durchführung fachbezogener Denkoperationen, werden didaktische Vorschläge mit Blick auf eine Verbesserung der aktiven Rezeption deutscher Fachtexte der Biologie unterbreitet. Dabei stehen Strategien der Informationsentnahme und Sprachverarbeitung im Vordergrund, die die Studierenden in die Lage versetzen sollen, die entsprechenden Texte vor dem Hintergrund ihres Informationsbedarfs zu rezipieren und mit diesen Texten als mündige Leser umzugehen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Interaktion und die Kooperation der Lernenden gelegt, durch die das strategische Training auf der Basis intensiver Reflexion vonstattengehen soll.
In interkultureller Perspektive beschäftigt sich Natia Ansiani (Tbilissi, Georgien) – ebenso vor dem Hintergrund des Russischen – mit Fremdbildern und Stereotypen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache, wobei sie einen universitären Kontext zugrunde legt. Als ein wichtiges Lernziel des Fremdsprachenunterrichts kann die Auseinandersetzung mit Stereotypen zum Zwecke von deren Reduzierung oder gar Eliminierung führen. Von hoher Relevanz ist in diesem Zusammenhang die Frage, was die Lerner über Stereotype wissen müssen und wie sie dieses Wissen erwerben können. Nach einer überblicksartigen Behandlung der aktuellen Forschung zu diesem Themenkomplex werden Unterrichtsbeobachtungen kulturell heterogener Gruppen an der Universität des Saarlandes mit denjenigen kulturell homogener Gruppen an der Universität Tiflis in Georgien miteinander kontrastiert und erste Schlussfolgerungen aus diesem Kontrast gezogen.
Eine Thematik aus dem Bereich der Kommunikationskultur im weiteren Sinne behandelt Abdel-Hafiez Massud (Frankfurt / Main). In seinem Beitrag untersucht er die von ihm so bezeichneten Über uns-Seiten”, also diejenigen Ausführungen, in denen Institutionen jedweder Art und Ausrichtung sich im Internet vorstellen. Als Korpus wählt er die Internet-Präsenz deutscher Privatschulen und untersucht deren Über uns-Seiten im Sinne einer argumentativen Sub-Textsorte, deren Ziel darin liegt, bei möglichen Kunden – also den Eltern potentieller Schüler – Vertrauen zu erwecken. Diese neue Sub-Textsorte wird zunächst linguistisch verortet. Danach wird die Frage behandelt, warum die Erweckung von Vertrauen für die entsprechenden Privatschulen wichtig ist, wie Vertrauen aufgebaut wird und wie dies sprachlich umgesetzt wird. Hierfür wird ein einschlägiges Kommunikationsmodell erweitert und an diese neue Sub-Textsorte angepasst. Auf dieser Basis werden die argumentativen Strukturen dieser Texte im Hinblick auf die Konstruktion von Vertrauen untersucht.
Eine medienorientierte Unterrichtsmethode behandelt Hela Ajmi (Tunis, Tunesien), die sich in Ihrem Beitrag im Rahmen einer Fallstudie dem blended learning widmet. Die beschriebene Fallstudie bezieht sich auf einen in Tunesien abgehaltenen Englischkurs en miniature, in dem die Sprech- und die Schreibfertigkeit im Mittelpunkt standen. Verwendet wurde mit TodaysMeet.com eine die Schaffung digitaler Klassenräume ermöglichende Toolbox, die zudem eine intensive Betreuung der Lerner gewährleistet. Hinzu kam Penzu.com für die praktische Realisierung einer Schreibaufgabe. Die Untersuchungsergebnisse verweisen auf erhebliche Vorteile des blended learning – im Einzelnen auf sein Potential hinsichtlich der Vermittlung von Wissen, auf seine pädagogisch-didaktische Effizienz und ebenso auf die Förderung der Interaktion in der Gruppe, in deren Rahmen schüchternere Lerner in besonderer Weise gefördert werden.
Einer methodentechnischen Ausrichtung folgt auch der Beitrag von Hans W. Giessen (Saarbrücken), Frank Kostrzewa & Nicole Bachor (beide Karlsruhe). In ihrer explorativen Studie geht es um die Frage, ob Fremdsprachenlernende sich neuen Wortschatz eher mittels einer Vokabelliste auf Papier aneignen oder eher per Computer mit einem ruhenden Bild oder per Computerbild mit Animation. Drei Probandengruppen wurden entsprechende Vokabellisten vorgelegt; die Zielsprache war das Ungarische, da die Autoren davon ausgingen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering sei, dass die Probanden mit dieser Sprache bereits in Kontakt gekommen seien. Die in dieser Untersuchung erzielten und hier dokumentierten Ergebnisse sind sowohl im Hinblick auf die derzeit praktizierte als auch auf die zukünftige Mediennutzung in mancherlei Hinsicht erhellend.
Eine unterschiedliche Stoßrichtung unternimmt Julia Davydova (Mannheim) in ihrem Beitrag, in dem sie sich nicht mit dem Fremdsprachenunterricht, sondern mit der forschungsorientierten Unterrichtung der Soziolinguistik des Englischen beschäftigt und eine Fallstudie beschreibt. Eine solche forschungsorientierte Ausrichtung universitärer Lehre – dies sei hier hinzugefügt – kann hochgradig motivierend wirken, da die Studierenden in der Forschung einen zentralen Sinn ihres Studiums erkennen und das Potential eines möglichen Berufsfeldes für die Zeit nach ihrem Studium realisieren. Im Rahmen ihres Beitrags untersucht die Autorin zudem die Relevanz unterschiedlicher didaktischer Methoden mit Blick auf ihre unterrichtliche Eignung und stellt ein an der Universität Mannheim entwickeltes, soziolinguistisches Unterrichtskonzept vor. Der Beitrag zeigt, dass die Linguistik als Unterrichtsgegenstand sehr attraktiv gestaltet werden kann.
Den dritten Hauptteil des vorliegenden Bandes, der sich mit den Zielen der Fremdsprachendidaktik und ebenso denjenigen des praktischen Fremdsprachenunterrichts befasst, eröffnet der Beitrag von Frédérique Grim (Fort Collins, USA). Sie beschreibt die bestehende Praxis der fachdidaktischen Fremdsprachenlehrerausbildung in den USA anhand eines einschlägigen Seminars und stellt analytische Überlegungen hierzu an, die im Rahmen der europäischen und deutschen Fremdsprachenlehrerausbildung durchaus Orientierungs- und Vorschlagscharakter haben können. Wenn an dieser Stelle auch zahlreiche von der Autorin angeführte Bereiche exemplarisch erwähnt werden könnten, so sei hier lediglich die Möglichkeit hervorgehoben, die Fremdsprachenstudenten gegeben werden kann, sich mit erfahrenen Lehrkräften auszutauschen und deren berufliche Motivation, das Befriedigende ihres Berufs, aber auch die sich ihnen stellenden Probleme zu erkennen, um auf diese Weise früh genug festzustellen, ob sie selbst auf dem richtigen Wege sind oder gegebenenfalls ein anderes Berufsziel anstreben sollten. Zudem ermöglichen solche Begegnungen mit erfahrenen Lehrkräften es den Studierenden, Wege zu finden, auf denen sie selbst in ihrer späteren Berufspraxis zu erfolgreichen, effizienten und gleichzeitig beliebten Lehrern und Lehrerinnen werden. Die in dem Beitrag geschilderten praktischen Aspekte der Fremdsprachenlehrerausbildung können dabei durchaus inspirierend wirken.
Maria Thurmair (Regensburg) entwirft in ihrem Beitrag auf der Basis des induktiv-empirischen Potentials der Textsortenlinguistik für den Fremdsprachenunterricht ein neues Konzept textsortenorientierter Grammatikarbeit, das sie anhand des Passivs in bewertenden Textsorten exemplifiziert. Als einen erheblichen Vorteil dieser textsortenbezogenen Grammatikarbeit weist sie aus, dass diese die Sprachfunktionen der jeweiligen Sprachmittel für Lerner sichtbar werden lässt – gleichsam als Sprache in Funktion und Grammatik in Kommunikation. Hierin sieht sie den Ausgangspunkt für eine pädagogische Grammatik als Textgrammatik. Eine Bewusstmachung der Textsortenspezifik führt somit zu einer Bewusstmachung von Funktionalität und Situationalität, was bis hin zu dem Training der sprachlichen Fertigkeiten gehen kann – und dies sogar unter Einbeziehung (inter)kultureller Dimensionen.
Einen Vorstoß zu einer engeren Verzahnung zwischen Linguistik und Fremdsprachenunterricht unternimmt Marion Weerning (Palermo, Italien), die am Beispiel der deutschen Abtönungspartikeln deutlich macht, dass Linguistik und Fremdsprachenunterricht in den vergangenen fünf Jahrzehnten nur in unbefriedigender Art und Weise miteinander kooperiert haben und dass linguistische Erkenntnisse viel seltener in die Fremdsprachenvermittlung Eingang gefunden haben, als dies wünschenswert gewesen wäre. Diese Feststellung hat auf der Makroebene Gültigkeit, jedoch ebenso auf der Mikroebene und somit auch mit Blick auf die deutschen Abtönungspartikeln, die hier exemplarisch in ihrer Behandlung in ausgewählten Lehrwerken untersucht werden. Auf der Basis ihrer Analyse unterbreitet die Autorin Vorschläge für eine effizientere Integration dieser in Lehrwerke des Deutschen und ebenso in den Fremdsprachenunterricht sowie – in einer allgemeinen Sichtweise – für eine ungleich ausgeprägtere Berücksichtigung der Pragmatik in der Fremdsprachenvermittlung, als dies bisher der Fall ist.
In seinem ebenfalls theorieübergreifenden Beitrag analysiert Jan Engberg (Aarhus, Dänemark) neuere Entwicklungen der fachfremdsprachlichen Kommunikationsforschung und problematisiert die Frage, ob deren Breite im Unterricht und für den Unterricht hinreichend effizient genutzt wird. Dabei unterscheidet er zwischen einer Mikro-, Meso- und Makroebene und verfolgt zwei Stoßrichtungen von Fachkommunikationskursen: solche, die mit dem Begriff Sprache-mit-Fach und solche, die mit dem Begriff Fach-mit-Sprache belegt werden können. Für letzteren Typ fügt er zur Veranschaulichung entsprechende didaktische Beispiele an. In seinem Beitrag verweist der Autor auf zentrale Desiderate der aktuellen Fachsprachenvermittlung und gibt dieser neue Impulse.
Eine didaktische Alternative zu der herkömmlichen Praxis der Leistungsbewertung von Schülern bringt Petra Bosenius (Köln) ein, die die aus ihrer Sicht in Zukunft häufiger als bisher wünschenswerte Praxis der Selbsteinschätzung von Schülern in den Raum stellt. Diese alternative Form der Leistungsbeurteilung soll dabei nicht die Notengebung durch den Lehrer ersetzen, sondern vielmehr diagnostisch verwendet werden, um das Lernen – aber durchaus auch die eigentliche Fremdsprachenvermittlung – zu verbessern. So sind Raster zur Selbstbeurteilung der Schüler in zahlreichen Lehrwerken des Englischen vorhanden. Diese dienen der Überprüfung von Aufgaben nach der Absolvierung von Unterrichtseinheiten und somit nicht zuletzt der Einschätzung der eigenen Lernfortschritte nach mehreren Jahren des Sprachenlernens. Somit dient die Selbstbeurteilung der Schüler auch der Schaffung einer gewissen Bewusstheit hinsichtlich ihres eigenen Lernverhaltens. In ihrem Beitrag beschreibt und analysiert die Autorin dieses innovative Konzept der Selbsteinschätzung in seiner Entwicklung im Englischunterricht an deutschen Schulen und exemplifiziert die Situation anhand des bilingualen Zweigs eines 11. Jahrgangs an einem deutschen Gymnasium. Die erarbeiteten Ergebnisse zeigen, dass die Selbsteinschätzung der Schüler einen wertvollen Weg zu einer lernerzentrierten Beurteilung der erbrachten Leistungen darstellen kann, und zwar unter der Bedingung ihrer konsequenten Integration in den Fremdsprachenunterricht.
Ein Ziel indirekt fremdsprachendidaktischer Ausrichtung, dessen Umsetzung für die Vermittlung, den Erwerb und ebenso die Nutzung einer Fremdsprache – hier des Französischen – jedoch von größtem Wert zu sein verspricht, wird in dem Beitrag von Dirk Siepmann (Osnabrück) und Christoph Bürgel (Paderborn) beschrieben, die über den Aufbau und die Nutzung des von ihnen erstellten Corpus de référence du français contemporain (CRFC) berichten und erste Ergebnisse präsentieren. Das CRFC hat gegenwärtig einen Umfang von 310 Millionen Wörtern, weist eine ausgeprägte Genre-Diversifikation auf und berücksichtigt in etwa einem Zehntel seines Gesamtumfangs spontan realisierte gesprochene Sprache und in einem weiteren Viertel gleichsam indirekt gesprochensprachliche Daten wie beispielsweise in Diskussionsforen im Internet, in Theaterstücken und in SMS belegte sprachliche Äußerungen, die nicht als vollkommen spontan eingestuft werden können. Das CRFC soll letztendlich nicht nur die tatsächliche Verwendung des Französischen dokumentieren, sondern in einem weiteren Schritt zudem als Basis für die Erstellung von Lehrwerken und Didaktischen Grammatiken dienen. Dieser Aspekt wird in grammatischer Perspektive anhand der französischen Präpositionen und des subjonctif und in lexikalischer Perspektive anhand von Phrasemen veranschaulicht.
Ein Ziel ganz anderer Art verfolgt Heinz-Helmut Lüger (Koblenz-Landau) in seinem Beitrag, der zudem den vorliegenden Band abschließt. Sein Anliegen liegt darin, das Textverstehen nicht nur als rein sprachliches Phänomen zu sehen – wie dies im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR) suggeriert wird –, sondern vielmehr das Faktum in Rechnung zu stellen, dass jegliches Textverstehen zwingend kulturspezifische Kenntnisse und über den jeweiligen Text hinausgehendes Kontextwissen voraussetzt. Kontextwissen bezieht sich somit letztendlich auch auf jegliche Aspekte eines Textes, auf die lediglich implizit referiert wird – also beispielsweise auf Anspielungen jedweder Art, auf Einstellungen und auf historische Zusammenhänge. Diese über die reine Sprachbeherrschung hinausgehenden Textelemente werden vom GeR lediglich in unbefriedigender Art und Weise berücksichtigt. Diesen Ansatz verdeutlicht der Autor anhand des von ihm nachgezeichneten „Dialogs“ zwischen Gerhart Hauptmann und Romain Rolland und belegt somit, dass nur ein umfangreiches Weltwissen vollständiges Textverstehen ermöglicht und dass ein solches, vollständiges Textverstehen im Fremdsprachenunterricht mehr als bisher (mit)berücksichtigt werden muss, wodurch dieser – dies sei hier hinzugefügt – zu einem ganzheitlicheren Fremdsprachenunterricht würde.
An dieser Stelle geht unser herzlicher Dank an das Saarbrücker Sprachenteam von Thomas Tinnefeld, ohne das der vorliegende Band kaum in dieser Form hätte publiziert werden können. Dabei ist es unmöglich, an dieser Stelle die vielfältigen – nicht zuletzt technischen und viel Liebe zum Detail erfordernden – Arbeiten aufzulisten, die im Zuge der Erstellung eines solchen Bandes anfallen. Im Einzelnen sei hier Barbara Beyersdörfer, Stephanie Haldy-Schmolze, Corinna Huth, Eva Langenbahn und Claudia Servé ebenso herzlich gedankt wie Nathalie Rutsch und Michael Malburg.
Die im Rahmen des Hauptteils Ansätze figurierenden Aufsätze beziehen sich auf die Erlernung von Fremdsprachen allgemein, die Entwicklung der Fremdsprachendidaktik innerhalb der vergangenen Jahrzehnte, auf Fachkommunikation und Textsortenlinguistik, auf Mehrsprachigkeit und Interkomprehension, auf die Handlungsorientierung im Fremdsprachenunterricht sowie die Korpuslinguistik.
Innerhalb des hier bewusst sehr weit gefassten Hauptteils Methoden, die sich sowohl auf Forschungsmethoden wie auch auf methodische Ansätze des Fremdsprachenunterrichts beziehen, werden solche Bereiche behandelt wie Strategien zur Kompensation von Fehlern im Fremdsprachenunterricht, Anleitungen zum fachsprachlichen Schreiben, die praktische Vermittlung ausgewählter Fachsprachen, sowie die Chancen und Grenzen der Mediennutzung bei der Erlernung von Fremdsprachen, um hier einige der behandelten Felder exemplarisch herauszugreifen.
Der Teil Ziele umfasst Beiträge zu einer funktionalen Implementierung der Textsortenlinguistik in den Fremdsprachenunterricht, eine grundlegende Analyse der Fachkommunikation in den modernen Fremdsprachen, die Erstellung und Nutzung eines umfangreichen, innovativen Korpus für das Französische sowie Reflexionen zu einem besseren Verständnis und einer funktionaleren Umsetzung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.
Im Folgenden soll in aller Kürze auf die einzelnen Beiträge des vorliegenden Bandes eingegangen werden. Der erste Hauptteil wird eröffnet von Wolfgang Teubert (Birmingham, Großbritannien) – einem der beiden Hauptvortragenden auf der oben genannten Tagung –, der die Erlernung von Fremdsprachen und die Beschäftigung mit diesen als einen Blick in fremde Welten versteht. Durch die Übernahme einer durch die jeweilige Fremdsprache induzierten Perspektive werden die Lerner zu grundlegenden Reflexionen über die Verbindung zwischen Sprache und Realität geführt. Diese Befähigung zu sprachinitiierter Reflexion hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die berufliche Karriere, da Führungspositionen sehr häufig von Menschen ausgefüllt werden, die weit mehr als nur ihre Muttersprache beherrschen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass gerade von auf Exklusivität ausgerichteten (Privat)Schulen und Internaten ein intensiver fremdsprachlicher Unterricht auf hohem Niveau angeboten wird. Im heutigen Europa werde – nach einer Phase intensiver Bemühungen um Mehrsprachigkeit – heutzutage für die breite Masse jedoch eher Wert darauf gelegt, die Bevölkerung dazu zu befähigen, auf Englisch formulierte Instruktionen auszuführen. Als Ausnahmen von dieser Entwicklung stellt der Autor einerseits das mehrsprachige Luxemburg heraus und andererseits das Saarland, das es sich mit seiner Frankreichstrategie zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahre 2043 als einziges deutsches Bundesland zweisprachig zu sein. Auf der Basis seiner Überlegungen fordert Wolfgang Teubert, dass der Fremdsprachenunterricht an öffentlichen Schulen mehr als nur die Vermittlung von Lexik und Grammatik leisten und die Schüler in die Lage versetzen muss, die jeweilige Fremdsprache auf idiomatische und zugleich kreative Art und Weise zu beherrschen.
Einen Überblicksartikel über die Didaktik der modernen Fremdsprachen stellt der Beitrag von Dieter Wolff (Wuppertal) – dem anderen Hauptvortragenden der 3. Saarbrücker Fremdsprachentagung – dar, der das Spannungsfeld dieser Disziplin zwischen „Theorie (Anspruch) und Praxis (Wirklichkeit)“ nachzeichnet. In seinen Ausführungen beschreibt und analysiert er die verschiedenen Etappen, die der Fremdsprachenunterricht während dieser Zeit durchlaufen hat – angefangen von der altsprachlich orientierten Grammatik-Übersetzungsmethode über am Strukturalismus und Behaviorismus ausgerichtete Sprachvermittlungsmethoden bis hin zum kompetenzorientierten Ansatz –, in denen jeweils von einer gegebenen Theorie ausgegangen und aus dieser praktisches Fremdsprachenvermittlungshandeln abgeleitet wurde. Diese theoriegebundenen Ansätze sind laut Dieter Wolff jedoch weniger nachhaltig angenommen worden als solche Ansätze, die von der Praxis initiiert wurden.
In einem analytischen Beitrag beschäftigt sich Günter Schmale (Lyon, Frankreich) mit zwei grundlegenden Ansätzen der Fremdsprachenvermittlung – dem aktionsorientierten Ansatz einerseits und dem interaktional-konstruktivistischen Ansatz andererseits. Während der aktionsorientierte Ansatz – im Unterschied zum kommunikativen Ansatz – in der französischen Fremdsprachenerwerbsforschung als effizient angesehen wird, sieht der Autor diesen Ansatz eher als einen eklektischen, der zudem nicht auf sicheren theoretischen interaktionalen Grundlagen basiert und der somit nicht über den Status einer sehr allgemeinen Didaktik hinausgehen kann. Auf dem Hintergrund dieser und weiterer Überlegungen entwickelt er die Grundlagen eines im eigentlichen Wortsinn interaktional-linguistischen Ansatzes und – darauf aufbauend – Prinzipien einer interaktional-konstruktivistischen Didaktik.
Den Ansatz der Mehrsprachigkeit macht Wolfgang Bufe (Saarbrücken) zum Mittelpunkt seiner Reflexionen. Die Mehrsprachigkeit an der Grenze – also eine Situation, wie sie beispielsweise in dem Gebiet SaarLorLux gegeben ist – sieht er dabei zugleich als eine Grenze der Mehrsprachigkeit. Diese bezieht sich aus seiner Sicht auf die klare Trennung der betreffenden Sprachen in den Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen. Dabei sucht er nach alternativen Optionen, die diesem Problem zumindest ansatzweise abzuhelfen vermögen, und plädiert – im Sinne der Sprachökologie – für eine integrierte Mehrsprachigkeit, die ungleich effektiver sein könne als eine deutliche Separierung der beiden Sprachen. Mehrsprachigkeit ist heute nicht mehr nur in geographisch-politischen Grenzregionen anzutreffen, sondern darüber hinaus ebenso in Migrationskontexten, in denen an ein und derselben Schule ganz selbstverständlich unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Vor diesem Hintergrund entwickelt Wolfgang Bufe ein Spracherwerbsmodell, das – unter Zugrundelegung einer funktionalen Mehrsprachigkeit – die schulische, die außerchulische und die mediale Ebene kombiniert und somit ein Synergiepotential schafft.
Einen komplementären Ansatz zur Förderung von (Fremd)Sprach(en)kompetenz, der jedoch ebenso der Mehrsprachigkeitsdidaktik zuzurechnen ist, verfolgt Maria Mushchinina (Mainz / Freiburg), die diese durch Interkomprehension zu realisieren versucht. Interkomprehensive Lehrmethoden stützen einerseits die Bildung von Sprachbewusstsein und fördern die linguo-analytischen Fertigkeiten der Lernenden. Darüber hinaus ist ihnen jedoch ebenso ein motivationsförderndes Potential inhärent. Sie sind daher nicht nur für die Erweiterung des fremdsprachlichen Repertoires der Lernenden von Bedeutung, sondern können auch für den muttersprachlichen Unterricht von Relevanz sein. Diese theoretischen Zusammenhänge werden im Beitrag in Bezug auf den Russischunterricht durch ein Experiment veranschaulicht.
Einen ebenfalls muttersprachlich russischen Hintergrund weist der Beitrag von Liubov Patrukhina (Paris, Frankreich) auf, die im Rahmen des handlungsorientierten Ansatzes einen neuen Weg der Wortschatzvermittlung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache beschreibt und analysiert. Im Unterschied zu vorhergehenden Ansätzen der Fremdsprachenvermittlung sieht der handlungsorientierte Ansatz für den Lernenden eine neue Rolle vor, die im Rahmen des Lernprozesses mit erheblicher Selbständigkeit und ebenso großer Selbstverantwortung einhergeht. In den von der Autorin dargestellten methodischen Optionen wird diese neue Lernerrolle berücksichtigt. Anhand des Projektes „Praktisch. Deutsch” wird das Potential einer effektiven und ebenso motivationsfördernden Vermittlung fremdsprachlichen Wortschatzes dadurch exemplifiziert, dass den Lernern die Möglichkeit gegeben wird, in Alltagssituationen ihre eigene Rolle zu spielen, wobei nicht nur ihr eigener Lerntyp Berücksichtigung findet, sondern darüber hinaus typische Verhaltensmuster des deutschen Sprachraums erlernt werden. Letztendlich mündet dieser Ansatz in der Ausbildung sprachkommunikativer Kompetenz.
Der erste Hauptteil des vorliegenden Bandes umfasst somit wesentliche Ansätze der (Selbst)Beschäftigung mit Fremdsprachen und die Geschichte von deren Vermittlung, zusammen mit wesentlichen Ansätzen, die den Fremdsprachenunterricht der vergangenen Jahrzehnte (mit)bestimmt haben und ihn – bisweilen durchaus in neuer Gewandung – auch weiterhin maßgeblich mitbestimmen werden.
Der zweite Hauptteil – Methoden – ist recht breit aufgestellt und umfasst sowohl relevante Methoden des Fremdsprachenunterrichts – bis hin zu praktischen Unterrichtsbeispielen – als auch solche, die die fremdsprachendidaktische Forschung betreffen.
Dieser zweite Hauptteil erstreckt sich zunächst auf fremdsprachendidaktische Arbeit, die nah an der jeweiligen Sprache ausgerichtet ist. Er wird eröffnet durch den Beitrag von Katrin Menzel (Saarbrücken), die sich mit der Textkompetenz auseinandersetzt – und zwar sowohl in Bezug auf den Fremdsprachenunterricht als auch im Rahmen der Übersetzerausbildung. Exemplifiziert wird dies durch einen kontrastiven Sprach- und Registervergleich auf Korpusbasis mit Blick auf Mittel der Kohäsion (kohäsive Ellipsen) im Deutschen und Englischen. In einem weiteren Schritt werden die zwischen Ellipsen, Substitution und lexikalischer Kohäsion bestehenden Zusammenhänge herausgearbeitet. Auf der Basis der Korpusanalyse lässt sich die (vorsichtige) Schlussfolgerung ableiten, dass Ellipsen als Kohäsions- und Stilmittel eingesetzt werden, und dies mit Frequenzen, die als textsortenspezifisch angenommen werden können. Das im Rahmen dieser Studie entstandene Korpus authentischer Beispiele für Ellipsen im Deutschen und Englischen mitsamt deren Übersetzungen und Übersetzungsvarianten kann Lerner und künftige Übersetzer in der Weise unterstützen, dass sie mit seiner Hilfe ihre Bewusstheit hinsichtlich der Funktionen ausgewählter Kohäsionsmittel in verschiedenen Kommunikationskontexten zu steigern vermögen.
Sprachproduktiv orientiert ist auch der Beitrag von Catherine Felce (Paris, Frankreich), die sich mit der Informationsstruktur und der Kohäsion in Texten französischer Lernender des Deutschen als Fremdsprache beschäftigt. Gegenstand ihrer Untersuchung sind deklarative Verbzweitsätze, die nicht mit dem Subjekt beginnen, und die Lernern besonders dann Probleme bereiten, wenn dieses Satzbildungsmuster in ihrer Muttersprache nicht oder nicht dominant vorhanden ist, was beispielsweise für Muttersprachler des Französischen gilt. Die Wahl der satzeröffnenden Konstituente folgt dabei im Deutschen weniger morphosyntaktischen Gegebenheiten als vielmehr solchen der Diskurs- bzw. Textorganisation. Diese Zusammenhänge führen zu einem unterschiedlichen Verständnis von Grammatik, das nicht mit Hilfe rigider Grammatikregeln korrespondiert, sondern eher mit solchen – von einer gewissen Flexibilität geprägten – Ausdrucksoptionen, die mit Blick auf den jeweiligen Text oder die jeweilige Situation zu wählen sind.
Einen ebenfalls sprachproduktiven Hintergrund – jedoch mit Blickrichtung auf die Korrektur von Fehlern – hat der Beitrag von An Vande Casteele & Katja Lochtman (beide Brüssel, Belgien), die die Strategien „selbstinitiierter Selbstkorrektur” von Spanischlernern mit der Muttersprache Niederländisch analysieren. Um eine Selbstkorrektur durchzuführen ist es notwendig, dass die Lerner ihren jeweiligen Fehler erkennen, die Linearität ihrer Rede unterbrechen und danach eine alternative Ausdrucksform verwenden. Die Durchführung von Selbstkorrekturen dieser Art kann als günstig für die Erlernung einer Fremdsprache gewertet werden, da sie in engem Zusammenhang mit dem fremdsprachlichen Niveau der Lerner und ebenso mit ihren Fähigkeiten zur Selbstkontrolle zu stehen scheinen. Vor diesem Hintergrund berichten die Autorinnen von einer eigenen Studie, in deren Rahmen niederländischsprachige Spanischlerner auf der Basis einer spanischen Fernsehserie Geschichten wiedergeben sollten. Dabei wurden die Art und Häufigkeit der vorgenommenen Selbstkorrekturen ebenso untersucht wie die von den Lernern in diesem Zusammenhang benannten Probleme und auch die Frage, ob die Selbstkorrekturen schließlich in sprachlich gelungenen Äußerungen resultierten. Von großem Interesse ist auch die ebenfalls untersuchte Frage nach dem Verhältnis von selbstinitiierten Selbstkorrekturen zu der Beherrschung der jeweiligen Fremdsprache und der Flüssigkeit der Rede.
Mit Blick auf eine effiziente Erlernung von Fremdsprachen plädiert Elke Hentschel (Bern, Schweiz) für eine Wiederbelebung des Übersetzens; dies jedoch nicht im Sinne des Übersetzens einzelner Vokabeln, der möglicherweise lernfördernden Übersetzung einzelner Sätze eines gegebenen Textes oder der Übersetzung ganzer Texte, wie dies im traditionellen Fremdsprachenunterricht der Fall war. Gemeint ist hier vielmehr das Übersetzen auf der Ebene der einzelnen Äußerung – und dann auf Wortebene – mit dem Ziel der Bewusstmachung der jeweiligen fremdsprachlichen Struktur zum Zwecke von deren besserer Internalisierung. Dieses „strukturspiegelnde“ Übersetzen, wie es hier im Unterschied zur traditionellen Übersetzung genannt sein soll, ist in der Vergangenheit bereits in unterschiedlichen Fremdsprachenvermittlung- und -erwerbskontexten verwendet worden und stellt somit keinen neuen Ansatz dar. Ihm mag jedoch ein erhebliches Funktionspotential inhärent sein, das manchem Lernertyp helfen kann, die Sätze und Äußerungen einer gegebenen Fremdsprache besser zu analysieren und sie sich auf diese Weise leichter einzuprägen. Diese und ähnliche Überlegungen werden im Beitrag angestellt – auch vor dem Hintergrund der Gehirnforschung. Aus den erarbeiteten Zusammenhängen werden Schlussfolgerungen für den Fremdsprachenunterricht gezogen.
Eine nicht unmittelbar fehlervermeidende, sondern vielmehr fehlerdiagnostische Ausrichtung verfolgt Ronald Kresta (Gießen), der sich in einer empirischen Untersuchung mit – dies sei hier hinzugefügt, oft ärgerlichen – Betonungsfehlern im Englischen wie beispielsweise interesting (fälschlich auf der zweitletzten Silbe betont) und Excel (fälschlich auf der ersten Silbe betont) beschäftigt. Seine Untersuchung ist auf der tertiären Ebene – konkret dem Unterricht an Fachhochschulen in technischen Studiengängen – angesiedelt und bezieht sich auf die dort von den Studierenden zu haltenden Präsentationen. Dabei kann die Kombination von Wortbetonungs- und Aussprachefehlern in der Fremdsprache durchaus zu Missverständnissen führen, so dass es sich hier häufig um mehr als lediglich ein „kosmetisches” Problem handelt. Nach der eigentlichen Beschreibung der Untersuchung und der Datenanalyse unternimmt der Autor eine Eingrenzung der Fehlerursachen und stellt Übungstypen vor, die einer Sensibilisierung der Lernenden für diese Fehler dienen sollen.
Ebenfalls in den technischen Studiengängen angesiedelt ist der Beitrag von Ines-A. Busch-Lauer (Zwickau) zum fachsprachlichen Schreiben auf Englisch im fachhochschulischen Kontext – und zwar mit Blick auf die Erstellung technischer Dokumente und die dafür von den Studierenden zu erwerbenden Schreibfertigkeiten. Im Beitrag wird eine einschlägige Vorlesungsreihe zu den Bereichen Technikkommunikation, Dokumentation und Fachübersetzen vorgestellt, die interessanterweise in Verbindung mit der Möglichkeit der Teilnahme an einer Schreibwerkstatt angeboten wird. Zudem wird eine kurze Übersicht über aktuell auf dem Buchmarkt erhältliche Schreibratgeber gegeben, und es werden grundlegende Probleme bei der Erstellung technischer Texte beschrieben. Ausführungen über ein im Aufbau befindliches Datenbankprojekt zur Befähigung von technischen Redakteuren, Hochschulabsolventen und Fachübersetzern zu der Erstellung technischer Dokumente runden den Beitrag ab.
Von einer anderen Veranstaltungsreihe – konkret einer fachhochschulischen Unterrichtsreihe zum Marketing – berichtet Nadine Rentel (Zwickau). In dieser Veranstaltungsreihe wird den Studierenden die für das grundlegende operative Geschäft eines Unternehmens notwendige französische Fachterminologie ebenso vermittelt wie die Struktur und die Funktionen in diesem Bereich relevanter Textsorten und gesprochensprachlicher Kommunikationssituationen. Zusätzlich zu einer Verortung der Unterrichtsreihe in dem Gesamtmodul und der Feststellung der entsprechenden Lernziele werden in dem Beitrag ausgewählte Beispielmaterialien vorgestellt.
Während sich die beiden zuvor beschriebenen Beiträge der Schreibfertigkeit widmeten, geht es in demjenigen von Olga Averina (Berlin) um das Leseverstehen im universitären Kontext Russlands in Deutsch als Fremdsprache im Fach Biologie. Ausgehend von der Situation, dass Deutschlernende an russischen Hochschulen Probleme haben bei der Identifizierung relevanter Informationen in biologiespezifischen deutschen Fachtexten, bei der Verknüpfung ihres Vorwissens mit den Inhalten des jeweiligen Fachtextes wie auch bei der Durchführung fachbezogener Denkoperationen, werden didaktische Vorschläge mit Blick auf eine Verbesserung der aktiven Rezeption deutscher Fachtexte der Biologie unterbreitet. Dabei stehen Strategien der Informationsentnahme und Sprachverarbeitung im Vordergrund, die die Studierenden in die Lage versetzen sollen, die entsprechenden Texte vor dem Hintergrund ihres Informationsbedarfs zu rezipieren und mit diesen Texten als mündige Leser umzugehen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Interaktion und die Kooperation der Lernenden gelegt, durch die das strategische Training auf der Basis intensiver Reflexion vonstattengehen soll.
In interkultureller Perspektive beschäftigt sich Natia Ansiani (Tbilissi, Georgien) – ebenso vor dem Hintergrund des Russischen – mit Fremdbildern und Stereotypen im Unterricht Deutsch als Fremdsprache, wobei sie einen universitären Kontext zugrunde legt. Als ein wichtiges Lernziel des Fremdsprachenunterrichts kann die Auseinandersetzung mit Stereotypen zum Zwecke von deren Reduzierung oder gar Eliminierung führen. Von hoher Relevanz ist in diesem Zusammenhang die Frage, was die Lerner über Stereotype wissen müssen und wie sie dieses Wissen erwerben können. Nach einer überblicksartigen Behandlung der aktuellen Forschung zu diesem Themenkomplex werden Unterrichtsbeobachtungen kulturell heterogener Gruppen an der Universität des Saarlandes mit denjenigen kulturell homogener Gruppen an der Universität Tiflis in Georgien miteinander kontrastiert und erste Schlussfolgerungen aus diesem Kontrast gezogen.
Eine Thematik aus dem Bereich der Kommunikationskultur im weiteren Sinne behandelt Abdel-Hafiez Massud (Frankfurt / Main). In seinem Beitrag untersucht er die von ihm so bezeichneten Über uns-Seiten”, also diejenigen Ausführungen, in denen Institutionen jedweder Art und Ausrichtung sich im Internet vorstellen. Als Korpus wählt er die Internet-Präsenz deutscher Privatschulen und untersucht deren Über uns-Seiten im Sinne einer argumentativen Sub-Textsorte, deren Ziel darin liegt, bei möglichen Kunden – also den Eltern potentieller Schüler – Vertrauen zu erwecken. Diese neue Sub-Textsorte wird zunächst linguistisch verortet. Danach wird die Frage behandelt, warum die Erweckung von Vertrauen für die entsprechenden Privatschulen wichtig ist, wie Vertrauen aufgebaut wird und wie dies sprachlich umgesetzt wird. Hierfür wird ein einschlägiges Kommunikationsmodell erweitert und an diese neue Sub-Textsorte angepasst. Auf dieser Basis werden die argumentativen Strukturen dieser Texte im Hinblick auf die Konstruktion von Vertrauen untersucht.
Eine medienorientierte Unterrichtsmethode behandelt Hela Ajmi (Tunis, Tunesien), die sich in Ihrem Beitrag im Rahmen einer Fallstudie dem blended learning widmet. Die beschriebene Fallstudie bezieht sich auf einen in Tunesien abgehaltenen Englischkurs en miniature, in dem die Sprech- und die Schreibfertigkeit im Mittelpunkt standen. Verwendet wurde mit TodaysMeet.com eine die Schaffung digitaler Klassenräume ermöglichende Toolbox, die zudem eine intensive Betreuung der Lerner gewährleistet. Hinzu kam Penzu.com für die praktische Realisierung einer Schreibaufgabe. Die Untersuchungsergebnisse verweisen auf erhebliche Vorteile des blended learning – im Einzelnen auf sein Potential hinsichtlich der Vermittlung von Wissen, auf seine pädagogisch-didaktische Effizienz und ebenso auf die Förderung der Interaktion in der Gruppe, in deren Rahmen schüchternere Lerner in besonderer Weise gefördert werden.
Einer methodentechnischen Ausrichtung folgt auch der Beitrag von Hans W. Giessen (Saarbrücken), Frank Kostrzewa & Nicole Bachor (beide Karlsruhe). In ihrer explorativen Studie geht es um die Frage, ob Fremdsprachenlernende sich neuen Wortschatz eher mittels einer Vokabelliste auf Papier aneignen oder eher per Computer mit einem ruhenden Bild oder per Computerbild mit Animation. Drei Probandengruppen wurden entsprechende Vokabellisten vorgelegt; die Zielsprache war das Ungarische, da die Autoren davon ausgingen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering sei, dass die Probanden mit dieser Sprache bereits in Kontakt gekommen seien. Die in dieser Untersuchung erzielten und hier dokumentierten Ergebnisse sind sowohl im Hinblick auf die derzeit praktizierte als auch auf die zukünftige Mediennutzung in mancherlei Hinsicht erhellend.
Eine unterschiedliche Stoßrichtung unternimmt Julia Davydova (Mannheim) in ihrem Beitrag, in dem sie sich nicht mit dem Fremdsprachenunterricht, sondern mit der forschungsorientierten Unterrichtung der Soziolinguistik des Englischen beschäftigt und eine Fallstudie beschreibt. Eine solche forschungsorientierte Ausrichtung universitärer Lehre – dies sei hier hinzugefügt – kann hochgradig motivierend wirken, da die Studierenden in der Forschung einen zentralen Sinn ihres Studiums erkennen und das Potential eines möglichen Berufsfeldes für die Zeit nach ihrem Studium realisieren. Im Rahmen ihres Beitrags untersucht die Autorin zudem die Relevanz unterschiedlicher didaktischer Methoden mit Blick auf ihre unterrichtliche Eignung und stellt ein an der Universität Mannheim entwickeltes, soziolinguistisches Unterrichtskonzept vor. Der Beitrag zeigt, dass die Linguistik als Unterrichtsgegenstand sehr attraktiv gestaltet werden kann.
Den dritten Hauptteil des vorliegenden Bandes, der sich mit den Zielen der Fremdsprachendidaktik und ebenso denjenigen des praktischen Fremdsprachenunterrichts befasst, eröffnet der Beitrag von Frédérique Grim (Fort Collins, USA). Sie beschreibt die bestehende Praxis der fachdidaktischen Fremdsprachenlehrerausbildung in den USA anhand eines einschlägigen Seminars und stellt analytische Überlegungen hierzu an, die im Rahmen der europäischen und deutschen Fremdsprachenlehrerausbildung durchaus Orientierungs- und Vorschlagscharakter haben können. Wenn an dieser Stelle auch zahlreiche von der Autorin angeführte Bereiche exemplarisch erwähnt werden könnten, so sei hier lediglich die Möglichkeit hervorgehoben, die Fremdsprachenstudenten gegeben werden kann, sich mit erfahrenen Lehrkräften auszutauschen und deren berufliche Motivation, das Befriedigende ihres Berufs, aber auch die sich ihnen stellenden Probleme zu erkennen, um auf diese Weise früh genug festzustellen, ob sie selbst auf dem richtigen Wege sind oder gegebenenfalls ein anderes Berufsziel anstreben sollten. Zudem ermöglichen solche Begegnungen mit erfahrenen Lehrkräften es den Studierenden, Wege zu finden, auf denen sie selbst in ihrer späteren Berufspraxis zu erfolgreichen, effizienten und gleichzeitig beliebten Lehrern und Lehrerinnen werden. Die in dem Beitrag geschilderten praktischen Aspekte der Fremdsprachenlehrerausbildung können dabei durchaus inspirierend wirken.
Maria Thurmair (Regensburg) entwirft in ihrem Beitrag auf der Basis des induktiv-empirischen Potentials der Textsortenlinguistik für den Fremdsprachenunterricht ein neues Konzept textsortenorientierter Grammatikarbeit, das sie anhand des Passivs in bewertenden Textsorten exemplifiziert. Als einen erheblichen Vorteil dieser textsortenbezogenen Grammatikarbeit weist sie aus, dass diese die Sprachfunktionen der jeweiligen Sprachmittel für Lerner sichtbar werden lässt – gleichsam als Sprache in Funktion und Grammatik in Kommunikation. Hierin sieht sie den Ausgangspunkt für eine pädagogische Grammatik als Textgrammatik. Eine Bewusstmachung der Textsortenspezifik führt somit zu einer Bewusstmachung von Funktionalität und Situationalität, was bis hin zu dem Training der sprachlichen Fertigkeiten gehen kann – und dies sogar unter Einbeziehung (inter)kultureller Dimensionen.
Einen Vorstoß zu einer engeren Verzahnung zwischen Linguistik und Fremdsprachenunterricht unternimmt Marion Weerning (Palermo, Italien), die am Beispiel der deutschen Abtönungspartikeln deutlich macht, dass Linguistik und Fremdsprachenunterricht in den vergangenen fünf Jahrzehnten nur in unbefriedigender Art und Weise miteinander kooperiert haben und dass linguistische Erkenntnisse viel seltener in die Fremdsprachenvermittlung Eingang gefunden haben, als dies wünschenswert gewesen wäre. Diese Feststellung hat auf der Makroebene Gültigkeit, jedoch ebenso auf der Mikroebene und somit auch mit Blick auf die deutschen Abtönungspartikeln, die hier exemplarisch in ihrer Behandlung in ausgewählten Lehrwerken untersucht werden. Auf der Basis ihrer Analyse unterbreitet die Autorin Vorschläge für eine effizientere Integration dieser in Lehrwerke des Deutschen und ebenso in den Fremdsprachenunterricht sowie – in einer allgemeinen Sichtweise – für eine ungleich ausgeprägtere Berücksichtigung der Pragmatik in der Fremdsprachenvermittlung, als dies bisher der Fall ist.
In seinem ebenfalls theorieübergreifenden Beitrag analysiert Jan Engberg (Aarhus, Dänemark) neuere Entwicklungen der fachfremdsprachlichen Kommunikationsforschung und problematisiert die Frage, ob deren Breite im Unterricht und für den Unterricht hinreichend effizient genutzt wird. Dabei unterscheidet er zwischen einer Mikro-, Meso- und Makroebene und verfolgt zwei Stoßrichtungen von Fachkommunikationskursen: solche, die mit dem Begriff Sprache-mit-Fach und solche, die mit dem Begriff Fach-mit-Sprache belegt werden können. Für letzteren Typ fügt er zur Veranschaulichung entsprechende didaktische Beispiele an. In seinem Beitrag verweist der Autor auf zentrale Desiderate der aktuellen Fachsprachenvermittlung und gibt dieser neue Impulse.
Eine didaktische Alternative zu der herkömmlichen Praxis der Leistungsbewertung von Schülern bringt Petra Bosenius (Köln) ein, die die aus ihrer Sicht in Zukunft häufiger als bisher wünschenswerte Praxis der Selbsteinschätzung von Schülern in den Raum stellt. Diese alternative Form der Leistungsbeurteilung soll dabei nicht die Notengebung durch den Lehrer ersetzen, sondern vielmehr diagnostisch verwendet werden, um das Lernen – aber durchaus auch die eigentliche Fremdsprachenvermittlung – zu verbessern. So sind Raster zur Selbstbeurteilung der Schüler in zahlreichen Lehrwerken des Englischen vorhanden. Diese dienen der Überprüfung von Aufgaben nach der Absolvierung von Unterrichtseinheiten und somit nicht zuletzt der Einschätzung der eigenen Lernfortschritte nach mehreren Jahren des Sprachenlernens. Somit dient die Selbstbeurteilung der Schüler auch der Schaffung einer gewissen Bewusstheit hinsichtlich ihres eigenen Lernverhaltens. In ihrem Beitrag beschreibt und analysiert die Autorin dieses innovative Konzept der Selbsteinschätzung in seiner Entwicklung im Englischunterricht an deutschen Schulen und exemplifiziert die Situation anhand des bilingualen Zweigs eines 11. Jahrgangs an einem deutschen Gymnasium. Die erarbeiteten Ergebnisse zeigen, dass die Selbsteinschätzung der Schüler einen wertvollen Weg zu einer lernerzentrierten Beurteilung der erbrachten Leistungen darstellen kann, und zwar unter der Bedingung ihrer konsequenten Integration in den Fremdsprachenunterricht.
Ein Ziel indirekt fremdsprachendidaktischer Ausrichtung, dessen Umsetzung für die Vermittlung, den Erwerb und ebenso die Nutzung einer Fremdsprache – hier des Französischen – jedoch von größtem Wert zu sein verspricht, wird in dem Beitrag von Dirk Siepmann (Osnabrück) und Christoph Bürgel (Paderborn) beschrieben, die über den Aufbau und die Nutzung des von ihnen erstellten Corpus de référence du français contemporain (CRFC) berichten und erste Ergebnisse präsentieren. Das CRFC hat gegenwärtig einen Umfang von 310 Millionen Wörtern, weist eine ausgeprägte Genre-Diversifikation auf und berücksichtigt in etwa einem Zehntel seines Gesamtumfangs spontan realisierte gesprochene Sprache und in einem weiteren Viertel gleichsam indirekt gesprochensprachliche Daten wie beispielsweise in Diskussionsforen im Internet, in Theaterstücken und in SMS belegte sprachliche Äußerungen, die nicht als vollkommen spontan eingestuft werden können. Das CRFC soll letztendlich nicht nur die tatsächliche Verwendung des Französischen dokumentieren, sondern in einem weiteren Schritt zudem als Basis für die Erstellung von Lehrwerken und Didaktischen Grammatiken dienen. Dieser Aspekt wird in grammatischer Perspektive anhand der französischen Präpositionen und des subjonctif und in lexikalischer Perspektive anhand von Phrasemen veranschaulicht.
Ein Ziel ganz anderer Art verfolgt Heinz-Helmut Lüger (Koblenz-Landau) in seinem Beitrag, der zudem den vorliegenden Band abschließt. Sein Anliegen liegt darin, das Textverstehen nicht nur als rein sprachliches Phänomen zu sehen – wie dies im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR) suggeriert wird –, sondern vielmehr das Faktum in Rechnung zu stellen, dass jegliches Textverstehen zwingend kulturspezifische Kenntnisse und über den jeweiligen Text hinausgehendes Kontextwissen voraussetzt. Kontextwissen bezieht sich somit letztendlich auch auf jegliche Aspekte eines Textes, auf die lediglich implizit referiert wird – also beispielsweise auf Anspielungen jedweder Art, auf Einstellungen und auf historische Zusammenhänge. Diese über die reine Sprachbeherrschung hinausgehenden Textelemente werden vom GeR lediglich in unbefriedigender Art und Weise berücksichtigt. Diesen Ansatz verdeutlicht der Autor anhand des von ihm nachgezeichneten „Dialogs“ zwischen Gerhart Hauptmann und Romain Rolland und belegt somit, dass nur ein umfangreiches Weltwissen vollständiges Textverstehen ermöglicht und dass ein solches, vollständiges Textverstehen im Fremdsprachenunterricht mehr als bisher (mit)berücksichtigt werden muss, wodurch dieser – dies sei hier hinzugefügt – zu einem ganzheitlicheren Fremdsprachenunterricht würde.
An dieser Stelle geht unser herzlicher Dank an das Saarbrücker Sprachenteam von Thomas Tinnefeld, ohne das der vorliegende Band kaum in dieser Form hätte publiziert werden können. Dabei ist es unmöglich, an dieser Stelle die vielfältigen – nicht zuletzt technischen und viel Liebe zum Detail erfordernden – Arbeiten aufzulisten, die im Zuge der Erstellung eines solchen Bandes anfallen. Im Einzelnen sei hier Barbara Beyersdörfer, Stephanie Haldy-Schmolze, Corinna Huth, Eva Langenbahn und Claudia Servé ebenso herzlich gedankt wie Nathalie Rutsch und Michael Malburg.
Schließlich bitten wir
um Verständnis für eventuelle, noch im Manuskript verbliebene
Fehler: Aufgrund der erheblichen Zahl der an dieser Publikation
beteiligen Personen ist es – realistisch gesehen – kaum
möglich, vollkommene Fehlerfreiheit zu erzielen. In dem Bewusstsein
einer solchen, hochkomplexen Situation haben wir jedoch mit Blick auf
ein möglichst gutes Ergebnis unser Bestes getan.
Wir alle hoffen, dass der hier vorgelegte Band zum Anspruch und zur Wirklichkeit des Fremdsprachenunterrichts einer breiten Leserschaft eine anregende Lektüre vermittelt, die bei Theoretikern und Praktikern den einen oder anderen Gedankengang auslösen und somit auf direktem oder indirektem Wege zu einer weiteren Effektivierung der Vermittlung von Fremdsprachen in deren unterschiedlichen Kontexten beitragen mag. In diesem Sinne danken wir an dieser Stelle allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge.
Im Dezember 2016 Die Herausgeber
Saarbrücken Thomas Tinnefeld
Halle-Wittenberg Matthias Ballod
Aarhus (Dänemark) Jan Engberg
Brüssel (Belgien) Katja Lochtman
Lyon (Frankreich) Günter Schmale
Klagenfurt (Österreich) Veronica Smith
Wir alle hoffen, dass der hier vorgelegte Band zum Anspruch und zur Wirklichkeit des Fremdsprachenunterrichts einer breiten Leserschaft eine anregende Lektüre vermittelt, die bei Theoretikern und Praktikern den einen oder anderen Gedankengang auslösen und somit auf direktem oder indirektem Wege zu einer weiteren Effektivierung der Vermittlung von Fremdsprachen in deren unterschiedlichen Kontexten beitragen mag. In diesem Sinne danken wir an dieser Stelle allen Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge.
Im Dezember 2016 Die Herausgeber
Saarbrücken Thomas Tinnefeld
Halle-Wittenberg Matthias Ballod
Aarhus (Dänemark) Jan Engberg
Brüssel (Belgien) Katja Lochtman
Lyon (Frankreich) Günter Schmale
Klagenfurt (Österreich) Veronica Smith
1 In dem vorliegenden
Sammelband werden zum Zwecke der besseren Lesbarkeit bei der
Referenzierung auf Gruppen durchgehend die maskulinen Formen
verwendet. In diesen sind die Vertreterinnen
der entsprechenden Gruppen jedoch stets miteingeschlossen.